"Ich weiß es nicht"

Warum persönliche Entwicklung manchmal bedeutet, nicht mehr zu planen, sondern es auf sich zukommen zu lassen

Wie kraftvoll ist es, "Ich weiß es nicht" zu sagen?

Dieser Satz hat mich viele Jahre begleitet und tut es auch heute noch. Ist das schlimm? Nein, es ist befreiend.

 

Früher habe ich fast alles bei mir im Voraus geplant, es gab einen (kurz- und langfristigen) Zeitplan. Alles war (vermeintlich) "sicher", bis es dann so eintraf, wie es im Sprichwort heißt: "Der Mensch plant, das Schicksal lacht" oder "Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm von deinen Plänen."

 

Also habe ich (gezwungenermaßen) aufgehört, alles zu planen. Vieles musste sich sowieso erst neu entwickeln. Es war an der Zeit, mich wirklich kennenzulernen und herauszufinden, dass ich ohne große Planung viel besser zurechtkomme und mehr mich auf den Fluss des Lebens einlassen kam. Dadruch ergaben sich Möglichkeiten, die ich vermutlich nie hätte planen können.

 

Manche Dinge müssen natürlich organisiert werden, aber viele eben nicht. Und diese Dinge solltest du auch nicht versuchen zu kontrollieren. Lass sie sich entwickeln, egal in welchem Bereich.

 

Was mache ich am Wochenende? "Ich weiß es nicht." Wohin geht meine Lebensreise? "Ich weiß es nicht". Und ganz ehrlich, niemand kann es wirklich wissen. Also löse dich davon.

 

"Hast du schon alles für die nächsten zehn Jahre geplant?" Diese Frage wird mir oft gestellt und es scheint, als ob jeder von uns ständig einen genauen Plan für sein Leben haben müsste. Doch was ist, wenn wir es einfach nicht wissen? Was ist, wenn wir keine Ahnung haben, wohin der Lebensweg uns führen wird?

 

In unserer Gesellschaft wird oft der Drang nach Planung und Kontrolle gepredigt. Es wird erwartet, dass wir unsere Ausbildung, Karriere, Beziehungen und alle anderen Aspekte unseres Lebens genau durchdacht und geplant haben. Wir sollen den perfekten Zeitplan erstellen und alles nach unseren Vorstellungen gestalten. Doch was passiert, wenn der Plan nicht aufgeht oder wir uns in eine Richtung entwickeln, die wir nicht erwartet haben? Das kann zu Frustration, Verwirrung und Selbstzweifeln führen.

 

Statt uns zu sehr auf die Zukunft zu konzentrieren, sollten wir lernen, den Moment zu leben und uns auf die gegenwärtigen Möglichkeiten zu konzentrieren. Indem wir uns erlauben, das Leben auf uns zukommen zu lassen, können wir uns frei entfalten und neue Erfahrungen machen. Oftmals ergeben sich die besten Chancen und Möglichkeiten, wenn wir offen und flexibel sind und uns nicht an einen starren Plan klammern.

 

Indem wir uns nicht zu sehr an Plänen festhalten, können wir auch von unerwarteten Erfahrungen profitieren. Vielleicht ergibt sich eine unverhoffte berufliche Möglichkeit oder wir treffen auf jemanden, der unser Leben völlig verändert. Diese unvorhersehbaren Ereignisse können uns neue Perspektiven geben und uns auf Wege führen, die wir nie vorhergesehen hätten. Indem wir offen für das Unbekannte sind, können wir uns persönlich weiterentwickeln und positive Veränderungen in unserem Leben erfahren.

 

 

Indem wir es auf uns zukommen lassen und unsere Pläne lockern, haben wir die Möglichkeit, uns selbst besser kennenzulernen. Wir können herausfinden, was wirklich wichtig für uns ist und was uns erfüllt. Indem wir uns erlauben, uns in verschiedene Richtungen zu entwickeln, können wir herausfinden, worin unsere Stärken, Interessen und Leidenschaften liegen. Wir können unsere eigenen Grenzen austesten und uns persönlich wachsen sehen.

 

Das Leben ist ein ständiger Wandel, und manchmal ist es besser, nicht zu genau zu planen und die Dinge auf sich zukommen zu lassen. Indem wir uns erlauben, uns flexibel zu entwickeln und uns von unerwarteten Erfahrungen leiten zu lassen, können wir persönlich wachsen und neue Wege entdecken. Das mag anfangs beängstigend sein, doch die Belohnungen, die sich daraus ergeben, sind es wert.

 

Also, lasst uns gemeinsam das Unbekannte erkunden und das Leben auf uns zukommen lassen. Denn manchmal wissen wir es einfach nicht - und das ist in Ordnung.